So finden Sie das richtige Rillenkugellager

Bezeichnung des Kugellagers suchen

Wenn Sie auf der Suche nach dem passenden Radialrillenkugellager sind, sind die richtigen Maße und technischen Eigenschaften entscheidend.
Diese finden Sie meist auf der Lagerbezeichnung – entweder auf der Verpackung, der Teileliste oder direkt auf dem Lager selbst eingeprägt. Mit dieser eindeutigen Kennzeichnung können Sie bei uns im Onlineshop schnell und unkompliziert das richtige Produkt finden.

Eine Hand hält ein Kugellager, auf dessen Metallring die Modell- und Herkunftsnummer eingraviert ist.

Eine Hand zeigt auf eine rot-weiße Verpackung mit FAG-Logo und aufgeklebtem Produktetikett.

Technische Zeichnung eines Kugellagers mit blau markiertem Innendurchmesser.

Technische Zeichnung eines Kugellagers mit blau markiertem Außendurchmesser.

Technische Zeichnung eines Kugellagers mit blau markierter Breite.

Technische Zeichnung eines Kugellagers mit blau markierten Deckscheiben auf beiden Seiten.

Grundmaße (00:49)

Sollte die genaue Bezeichnung nicht verfügbar sein, helfen Ihnen die Grundmaße weiter:

  • Innendurchmesser,
  • Außendurchmesser und die
  • Breite des Lagers. Ebenso wichtig ist die
  • Art der Dichtung – besteht sie aus Blech oder Kunststoff? Und welches
  • Material liegt dem Lager zugrunde: Standard-Wälzlagerstahl, Edelstahl oder Kunststoff?

Diese Details erleichtern die Suche und Filterung im Shop erheblich.

Aufbau (01:35)

Radialrillenkugellager sind der Industriestandard und finden vielseitig Anwendung. Sie bestehen aus einem Innenring, einem Außenring, Kugeln als Wälzkörper und häufig einem Käfig zur Kugelhaltung.
Optional sorgen Deckscheiben als Dichtungen für Schutz vor Schmutz.
Dank der halbrunden Laufrillen sind sie ideal, um radiale Belastungen quer zur Welle aufzunehmen – und gleichzeitig geringe axiale Belastungen zu tolerieren.

Technische Zeichnung eines Kugellagers mit blau markiertem Käfig, der die Kugeln im Lager hält.

Technische Zeichnung eines Kugellagers mit blauen Pfeilen, die die Kraftrichtungen axial (seitlich) und radial (von oben) darstellen.

Technische Zeichnung eines Kugellagers mit blau markiertem Punktkontakt zwischen Kugel und Laufbahn.

Punktkontakt

Durch den Punktkontakt der Kugeln auf der Laufrille entsteht besonders wenig Reibung – das macht diese Lager besonders geeignet für hohe Drehzahlen.

Die Kugeln werden von einem Käfig gehalten, der aus Stahlblech, Hochleistungskunststoff, massivem Stahl oder Messing gefertigt sein kann. Allerdings sind Radialrillenkugellager empfindlicher gegenüber Stoßbelastungen als andere Lagerarten.

Ein- und zweireihige Rillenkugellager (03:29)

Neben den einreihigen Rillenkugellagern, die nur eine Kugelreihe enthalten, bieten wir auch zweireihige Radialrillenkugellager an. Dank der doppelten Kugelreihe vergrößert sich die Kontaktfläche innerhalb der Laufrillen – dadurch können diese Lager deutlich höhere radiale Belastungen aufnehmen.

Bitte beachten: Diese Lager sind nicht mit zweireihigen Schrägkugellagern zu verwechseln, welche zusätzlich auch axiale Kräfte aufnehmen können.

Technische Zeichnung eines zweireihigen Rillenkugellagers mit zwei Kugelreihen nebeneinander.

Technische Zeichnung eines Kugellagers mit blauen Pfeilen, die die Kraftrichtungen axial (seitlich) und radial (von oben) darstellen.

Technische Zeichnung eines Kugellagers mit blau markierten Deckscheiben auf beiden Seiten der Kugel.

Deckscheiben wählen (04:08)

Radialrillenkugellager gibt es in unterschiedlichen Ausführungen – je nach Anforderung an Schutz, Wartung und Drehzahl. Offene Lager, also Varianten ohne Dichtungen oder Deckscheiben, eignen sich ideal für Einsatzbereiche, in denen keine besondere Abdichtung gegen Staub, Schmutz oder Feuchtigkeit notwendig ist.
Sie überzeugen durch ihre einfache Schmierbarkeit und ihre Fähigkeit, selbst bei sehr hohen Drehzahlen zuverlässig zu arbeiten.

Da keine Dichtung Reibung erzeugt, läuft das Lager besonders leicht und effizient. Wenn ein gewisser Schutz gegen äußere Einflüsse gewünscht ist, kommen Kugellager mit sogenannten Deckscheiben zum Einsatz. Hier gibt es zwei gängige Varianten:

Technische Zeichnung eines Kugellagers mit blau markierter Blech-Deckscheibe.

Deckscheiben aus Stahlblech – die Z-Ausführung

Diese Deckscheiben sind fest am Außenring des Lagers montiert und berühren den Innenring nicht. Das bedeutet: nahezu reibungsfreier Lauf bei gleichzeitigem Schutz vor grobem Staub oder größeren Partikeln.

Diese Lager sind eine beliebte Lösung, wenn ein Kompromiss aus hoher Drehzahlfestigkeit und Basisschutz gefragt ist. In der Lagerbezeichnung wird eine Blechdeckscheibe mit dem Buchstaben „Z“ gekennzeichnet.
Verfügt das Lager beidseitig über solche Deckscheiben, erkennen Sie es an der Bezeichnung „ZZ“ oder „2Z“.

Technische Zeichnung eines Kugellagers mit blau markierter Kunststoff-Deckscheibe.

Deckscheiben aus Kunststoff – die RS-Ausführung

Kunststoffdeckscheiben bieten einen deutlich höheren Schutz vor Schmutz, Staub und Feuchtigkeit. Sie liegen auf dem Innenring auf und bilden so eine schleifende Dichtung, was zu etwas höherer Reibung führt.

Die maximale Drehzahl ist bei diesen Lagern daher etwas reduziert, dafür sind sie besser abgedichtet und eignen sich hervorragend für anspruchsvollere Umgebungen. Die Kennzeichnung für diese Variante ist „RS“. Ist das Lager beidseitig mit Kunststoffdichtungen versehen, lautet die Bezeichnung „2RS“, „2RSR“ oder je nach Hersteller auch „2HRS“.

Unser Tipp: Achten Sie bei der Auswahl Ihres Kugellagers nicht nur auf die Maße, sondern auch auf den Einsatzzweck. Für Anwendungen mit hoher Drehzahl in sauberer Umgebung ist ein offenes oder Z-Lager ideal. Bei stärkerer Belastung durch Schmutz oder Feuchtigkeit bietet die RS-Variante den besseren Schutz.

Lagerluft (05:42)

Die sogenannte Lagerluft beschreibt das Spiel zwischen dem Innen- und dem Außenring eines Kugellagers – also den Bewegungsspielraum, den die Kugeln innerhalb des Lagers haben, bevor sie auf eine Belastung reagieren. Dieses Spiel ist entscheidend für die Funktionsfähigkeit des Lagers unter verschiedenen Bedingungen wie Temperatur, Drehzahl oder Einbausituation.

Technische Zeichnung eines Kugellagers mit blau markierter Lagerluft zwischen Kugel und Laufbahn.

Die Standardlösung: Normale Lagerluft (CN)

In den meisten Anwendungen wird ein Lager mit normaler Lagerluft eingesetzt. Diese wird mit „CN“ abgekürzt, erscheint aber in der Regel nicht auf der Kurzbezeichnung des Lagers.
Fehlt also ein entsprechender Zusatz, können Sie davon ausgehen, dass es sich um die Standardlagerluft handelt – und das ist auch völlig ausreichend für viele klassische Einsatzbereiche.

Technische Zeichnung eines Kugellagers mit deutlich kleinerer, blau markierter Lagerluft zwischen Kugel und Laufbahn.

Für besondere Präzision: Verringerte Lagerluft (C1, C2)

Soll das Lager besonders präzise arbeiten – etwa bei sehr engen Toleranzen oder minimalem Spiel – kommen Varianten mit verringerter Lagerluft zum Einsatz. Diese werden mit „C1“ oder „C2“ gekennzeichnet.
Der enge Kontakt sorgt für hohe Präzision, führt allerdings auch zu höherem Verschleiß, da die Reibung zwischen den Komponenten zunimmt.
Aus diesem Grund werden Lager mit verringerter Lagerluft nur in sehr speziellen Anwendungen verwendet.

Für thermische Belastungen oder Presssitz: Erhöhte Lagerluft (C3, C4, C5)

In der Praxis weitaus häufiger sind Kugellager mit erhöhter Lagerluft, insbesondere die Ausführung „C3“. Diese werden eingesetzt, wenn im Betrieb mit Temperaturausdehnung gerechnet werden muss – etwa durch hohe Drehzahlen oder starke Belastungen. Erwärmen sich der Innen- oder Außenring des Lagers, dehnen sie sich aus, wodurch sich der Abstand zwischen den Ringen verringert.

Ohne zusätzliche Lagerluft würde das Lager in solchen Fällen klemmen oder beschädigt werden. Auch beim Einpressen eines Lagers – beispielsweise in ein Gehäuse oder auf eine Welle – kann sich der Abstand verändern. Eine erhöhte Lagerluft schafft hier den nötigen Spielraum für einen sicheren und langlebigen Betrieb.

Diagramm zur Lagerluft-Klassifizierung von Kugellagern mit den Stufen C1 bis C5: C1 und C2 stehen für verringerte Lagerluft, CN für normale Lagerluft und C3 bis C5 für erhöhte Lagerluft.

Zusammenfassung (07:14)

Radialrillenkugellager sind vielseitig, zuverlässig und preiswert – und bei uns in zahlreichen Ausführungen verfügbar. Nutzen Sie die eindeutige Bezeichnung auf Ihrem Lager oder geben Sie die Maße und Eigenschaften ein, um Ihr perfektes Lager schnell zu finden.
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