So finden Sie das richtige Schrägkugellager
Schrägkugellager - Typen, Funktion, Anordnung
Schrägkugellager gehören zur Familie der Rillenkugellager und bieten eine besondere Eigenschaft: Sie können nicht nur radiale, sondern auch axiale Kräfte aufnehmen – also Kräfte, die quer zur Drehrichtung wirken.


Wenn Sie eine Bezeichnung auf dem Lager, der Verpackung oder in einer Teileliste finden, geben Sie diese einfach in die Suchleiste unseres Onlineshops ein. Oft führt das direkt zum passenden Produkt.
Grundlegende Eigenschaften (00:36)


Schrägkugellager sind so konstruiert, dass sie neben radialen auch axiale Belastungen aufnehmen können – das heißt, Kräfte entlang oder quer zur Welle.
Ihr Aufbau ähnelt dem von Radialrillenkugellagern: Sie bestehen aus einem Innen- und einem Außenring, Kugeln sowie einem Käfig zur Kugelführung.
Der entscheidende Unterschied liegt in der Geometrie der Laufbahnen: Diese sind zueinander versetzt, wodurch die Kugeln bei axialer Belastung stabil abgestützt werden.
Im Vergleich dazu könnten bei normalen Rillenkugellagern ohne verstärkte Borde die Kugeln bei starker seitlicher Belastung aus der Laufbahn gedrückt werden.
Kraftrichtung und Anordnung (01:30)
Einreihige Schrägkugellager sind ausgelegt, um axiale Kräfte aus einer Richtung zusätzlich zur radialen Belastung aufzunehmen.
Der sogenannte Druckwinkel – also der Winkel, in dem die Kugelkräfte übertragen werden – ergibt sich aus den gegenüberliegenden Kontaktpunkten zwischen Kugel und Borden.
Dieser Winkel ermöglicht es, Lager paarweise einzusetzen, zum Beispiel in O- oder X-Anordnung:

- Die O-Anordnung bietet mehr Spielraum für Wärmeausdehnungen.
- Die X-Anordnung reduziert das axiale Spiel für eine höhere Präzision. Alternativ kann eine Tandem-Anordnung verwendet werden, um besonders hohe Axialkräfte aus einer Richtung aufzunehmen.
Typen von Schrägkugellagern (02:31)

Spindellager
Für Anwendungen mit sehr hohen Drehzahlen und höchster Präzision – wie z. B. in Werkzeugmaschinen – werden sogenannte Spindellager eingesetzt.
Diese Lager haben besonders kleine Kugeln und werden mit hoher Fertigungsgenauigkeit hergestellt.
Sie verfügen über exakt definierte Vorspannungen, die eine präzise und steife Lagerung der Welle ermöglichen. Besonders im Hochpräzisionsbereich ist das essenziell, um Vibrationen und Ungenauigkeiten zu minimieren.

Zweireihige Schrägkugellager
Wenn axiale Kräfte aus beiden Richtungen auftreten und gleichzeitig wenig Platz zur Verfügung steht, sind zweireihige Schrägkugellager eine ideale Lösung.
Diese Lager besitzen zwei Kugellaufbahnen in einem gemeinsamen Innen- und Außenring.
Vom Belastungsverhalten her entsprechen sie im Wesentlichen einer O-Anordnung, benötigen aber weniger Einbauraum.
Axial-Schrägkugellager
Für sehr hohe Drehzahlen in Kombination mit starken axialen Kräften bieten Axial-Schrägkugellager eine hervorragende Lösung. Sie vereinen beide Lastrichtungen, benötigen jedoch mehr Bauraum und sind preislich in einem höheren Segment angesiedelt.

Vierpunktlager
Eine besondere Ausführung einreihiger Schrägkugellager.
Jede Kugel hat vier Berührungspunkte, zwei pro Seite.
Diese Lager sind speziell für axiale Belastungen konzipiert – weniger für radiale Kräfte.
Das Lastverhältnis verschiebt sich hier deutlich zugunsten der axialen Kraftaufnahme.
Zusammenfassung (04:07)
Schrägkugellager bieten durch ihre spezielle Konstruktion eine vielseitige Lösung für unterschiedlichste Anforderungen – ob hohe Drehzahlen, starke Lasten, begrenzter Bauraum oder höchste Präzision.
Abgestimmt auf die jeweilige Kraftrichtung im Antrieb stehen unterschiedliche Bauformen zur Auswahl.
Tipp: Nutzen Sie einfach die vorhandene Lagerbezeichnung – z. B. vom Lager selbst oder der Verpackung – und geben Sie diese direkt in die Suche unseres Onlineshops ein. Dort finden Sie technische Daten wie Tragzahlen, Drehzahlen, Genauigkeitsklassen sowie mögliche Alternativen.
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