Beschichtete Zahnriemen
Beschichtete Zahnriemen für den Transport
Wenn Sie eine Transport- oder Förderanwendung haben, bei der Sie einen Zahnriemen einsetzen möchten, benötigen Sie in der Regel eine passende Beschichtung.
Für verschiedenste Anwendungen gibt es eine Vielzahl von Beschichtungen – schauen wir uns die gängigsten Varianten einmal genauer an.
Danach sollte es kein Problem mehr sein, die richtige Beschichtung auszuwählen und bequem bei uns im Shop zu bestellen.
Grundmaße ermitteln (00:49)
Zunächst brauchen Sie die Grundmaße für Ihren Zahnriemen: die Breite, die Länge und das Profil. Das Profil beschreibt die Zahnform und die Teilung – also den Abstand von einer Zahnspitze zur nächsten.
Zahnriemen sind in Teilungen von etwa 2 mm bis 14 mm oder sogar 20 mm erhältlich. Mit feinen Teilungen wie 2,5 mm, 3 mm oder 5 mm erreichen Sie eine sehr hohe Stellgenauigkeit.
Das ist besonders dann hilfreich, wenn Ihr Transportgut im Bearbeitungsprozess immer wieder an exakt dieselbe Stelle gefahren werden soll. Wenn Sie hingegen schwerere Güter transportieren oder mehr Kraft im System brauchen, greifen Sie auf einen stärkeren Riemen mit größerer Teilung zurück.




Material bestimmen (01:44)
Das Material eines beschichteten Zahnriemens besteht in den meisten Fällen aus PU – genauer gesagt, aus thermoplastischem Polyurethan (TPU).
Dieses Material lässt sich teilungsgenau verschweißen, was bedeutet, dass sich der Riemen in nahezu beliebiger Länge herstellen lässt.
Das ist besonders vorteilhaft bei langen Förderstrecken. Auch ein geschlossener Riemen lässt sich damit problemlos verschweißen und beschichten.
Seltener kommt Neopren als Grundmaterial zum Einsatz. Neopren-Zahnriemen haben zwar einige Vorteile, lassen sich aber nicht verschweißen – das ist insbesondere bei langen Strecken ein großer Nachteil. In Einzelfällen kann Neopren jedoch sinnvoll sein.

Zugträger (02:45)
Ein weiterer wichtiger Aspekt sind die Zugträger im Riemen, also die Litzen, die unter der Oberfläche verlaufen und die Zugkräfte aufnehmen.

Standard bei beschichteten Zahnriemen sind Stahlzugträger. Diese werden sehr häufig verwendet. Alternativ kann auch Kevlar eingesetzt werden, falls es besondere Anforderungen gibt.

Mindestumlenkdurchmesser beachten (03:19)
Wie bei allen Zahnriemen müssen Sie auch bei beschichteten Varianten den kleinsten Umlenkdurchmesser beachten.
Das ist der Durchmesser der kleinsten Zahnriemenscheibe oder Umlenkrolle im Antrieb.
Da jede Beschichtung zusätzlich auf den Grundriemen aufgebracht wird, macht sie den Riemen insgesamt etwas steifer und weniger biegsam.
Deshalb muss der Durchmesser der Umlenkrollen eventuell angepasst und größer gewählt werden, damit die Beschichtung beim Umlauf nicht beschädigt wird oder sich ablöst.
Wenn Sie sehr kompakt bauen möchten und kleine Umlenkrollen verwenden wollen, sollte die Beschichtung also möglichst dünn und flexibel sein. Bei dicken Beschichtungen muss der Umlenkdurchmesser entsprechend größer ausfallen.
Auf Z24.de finden Sie zu jeder einzelnen Beschichtung alle relevanten Herstellerinformationen und technischen Details direkt auf den Artikelseiten. Achten Sie dort auch auf die jeweils angegebene Mindest-Umlenkung.
Hohe Mitnahme (04:50)
Wenn Ihr Fördergut sicher mitgenommen werden soll, brauchen Sie eine gute Mitnahme. Möchten Sie gleichzeitig eine glatte Oberfläche, ist die rote Gummibeschichtung Linatex eine hervorragende Wahl – sie bietet sehr guten Grip.
Für den direkten Kontakt mit Lebensmitteln eignet sich Lina Plus: ein helles, lebensmittelechtes Gummimaterial, das keinen farblichen Abrieb verursacht. Beide gummibasierten Beschichtungen sind zudem gut zu reinigen – allerdings sollten sie nicht längere Zeit mit Aceton in Berührung kommen, da sie sonst aufquellen können.
Wenn aggressivere Reinigungsmittel verwendet werden, ist eine PU-Beschichtung oft besser geeignet. Sie ist nicht nur abriebfest, sondern auch beständig gegenüber Reinigern und bietet gleichzeitig eine gute Mitnahme.
Auch Polythan D44 ist besonders abriebfest und bietet eine hohe Mitnahmeleistung. Wenn Sie klebrige Teile transportieren möchten und nichts anhaften soll, können Sie auf Silikon zurückgreifen. Es verhindert Anhaftung, ohne die Mitnahme zu beeinträchtigen.
Linatex:

Linaplus:

PU weiß:

Polythan D44:

Strukturierte Beschichtungen (06:23)
Auch strukturierte Beschichtungen wie SP Blau bieten gute Mitnahme – zum Beispiel beim Transport von Tiefkühlpizza.
Hier sorgen kleine, kegelförmige Dornen für sicheren Halt.
Auf einem Waffelprofil lassen sich hervorragend Teige transportieren.
Dabei bilden sich kleine Luftpolster unter dem Teig, sodass er sich später leichter ablösen lässt – ohne Ankleben wie in der Backform.


Kommt Flüssigkeit ins Spiel, ist der Einsatz von Rillen auf dem Riemenrücken sinnvoll. Diese können längs, quer oder kombiniert verlaufen und ermöglichen eine schnelle Ableitung von Flüssigkeiten.



Besonders bei nassen oder schmutzigen Bedingungen sind strukturierte Grip-Profile aus PVC oder Gummi geeignet. Gummi ist dabei griffiger, PVC kann bei Nässe rutschiger sein, ist aber gut bei leichtem Schmutz und Staub. Diese Profile sorgen auch dafür, dass sich angesammelter Staub beim Umlauf wieder löst.


Geringe Reibung (07:50)
Soll der Riemenrücken eine geringe Reibung aufweisen, stehen verschiedene Materialien zur Verfügung: Gewebe, Filz, Polyurethan oder Leder. PA-Gewebe (Polyamid) ist ein absoluter Standard, kostengünstig und in grün oder antistatisch schwarz erhältlich.
Es eignet sich hervorragend für Anwendungen mit verschiebbarem Fördergut oder für den Stauförderbetrieb. Auch Filz und Leder sind für diesen Zweck geeignet.
Leder ist besonders schnitt- und abriebfest und hält auch kurzfristigem Kontakt mit heißen Teilen stand – ideal für grobe Anwendungen oder staubige Umgebungen. Ähnliches gilt für Filze, die es auch in lebensmittelechter Ausführung gibt. Sie sind hitzebeständig und für entsprechende Anwendungen gut geeignet.
Polyurethan mit höherer Härte bietet eine geringe Reibung und eignet sich ebenfalls für den Staubbetrieb. Es ist abriebfest, lebensmittelgeeignet und robust. Wenn besonders empfindliche Teile transportiert werden sollen, empfiehlt sich Wollplüsch: sanft zum Produkt, aber gut geeignet für den Stauförderbetrieb.
PA-Gewebe:

Filz:

Chromspaltleder:

Wollplüsch:


Geringe Anhaftung (09:29)
Wenn eine möglichst geringe Anhaftung gefordert ist – zum Beispiel beim Transport klebstoffbeschichteter Teile – kommen Silikon oder PTFE-Folien (auch bekannt als Teflon) zum Einsatz.
PTFE bietet kaum Mitnahme und sollte nicht als Gleitfläche verwendet werden, da die Beschichtung sonst beschädigt werden kann.
Lebensmittelkontakt (09:57)
Kommt der beschichtete Zahnriemen direkt mit Lebensmitteln in Kontakt, muss das Material entsprechend lebensmittelecht sein. Das wird durch Zertifikate wie FDA oder EU-Konformität nachgewiesen. Linaplus ist hier ein gängiger Standard mit hoher Mitnahme.
PU weiß bietet zwar etwas weniger Mitnahme, ist dafür aber besonders abriebfest. Im Lebensmittelbereich werden häufig strukturierte Oberflächen wie Noppen oder Waffelprofile eingesetzt – vor allem bei Teigen. SP Blau ist ein Klassiker für Tiefkühlprodukte, von der Pizza bis zum Veggie-Patty.

In der Fischverarbeitung wird häufig das sogenannte Fischgrätprofil eingesetzt, das in Längs- und Querrichtung Flüssigkeit abführt. Auch diese Profile sind lebensmittelecht erhältlich.

Für den Staubbetrieb im Lebensmittelbereich kann ebenfalls auf Filz oder eine weiße PVC-Folie mit geringer Reibung zurückgegriffen werden. Wenn nichts anhaften soll, ist Silikon die beste Wahl.
Linaplus:

PU:

SB-Blau:

Filz:

Führen und Anpressen (11:32)
Wenn Sie Ihr Transportgut nicht nur fördern, sondern auch durch Anpressen führen oder zentrieren möchten, gibt es auch hierfür geeignete Beschichtungen. Sylomer Grün ist ein weicher Schaumstoff, der das Produkt schont und sich ideal zum Anpressen eignet. Je nach gewünschter Dämpfung gibt es ihn auch in Blau oder Braun.



Porol ist ein besonders haltbarer Schaumstoff mit hoher Mitnahme, ebenfalls geeignet für das Führen, Pressen oder Zentrieren – auch bei empfindlichen Teilen. Ein möglicher Nachteil weicher Schaumstoffe ist das Krümeln bei Kontakt mit scharfkantigen Teilen. Um das zu verhindern, gibt es Varianten wie Porol mit Gewebebeschichtung – hier verhindert das zusätzliche Gewebe ein frühzeitiges Ausfransen oder Zerbröseln.
Porol:

Porol mit Gewebebeschichtung:

Zusammenfassung (12:52)
Zuerst benötigen Sie einen geeigneten Zahnriemen – definiert durch Breite, Länge und Profil. Dann klären Sie die Anforderungen an die Beschichtung: Soll sie eine geringe Reibung oder eine hohe Mitnahme bieten? Antistatisch sein? Lebensmittelecht? Glatt oder strukturiert? Ist ein Staubbetrieb vorgesehen? Möchten Sie Ihr Transportgut einfach fördern oder zusätzlich führen, zentrieren oder anpressen? Wenn Sie diese Fragen beantwortet haben, können Sie den passenden Zahnriemen inklusive der optimalen Beschichtung ganz einfach online bestellen – fertig verschweißt, beschichtet und einsatzbereit.
