Zugträger in Zahnriemen

Zugträger in Zahnriemen

Die Leistungsfähigkeit eines Zahnriemens hängt entscheidend von seinem Zugträger ab. Der Zugträger – das sind feine Litzen oder Fäden, die unter der Oberfläche des Riemens verlaufen – ist verantwortlich dafür, die auftretenden Zugkräfte aufzunehmen und zu übertragen.

Weißer Zahnriemen mit trapezförmiger Zahnung, in gebogener Form dargestellt. Am abgeschnittenen Ende sind die innenliegenden Zugstränge sichtbar.

Diese Zugträger bestehen aus unterschiedlichen Materialien, die jeweils spezifische Eigenschaften in Bezug auf Kraftaufnahme, Dehnung und Biegeverhalten mitbringen – und daher für verschiedene Anwendungen geeignet sind. Welche Materialien es gibt und wo sie eingesetzt werden, zeigen wir Ihnen jetzt:

Nahaufnahme eines verdrillten Stahlzugstrangs bestehend aus mehreren Drähten in glänzender silbergrauer Optik.

Stahl als Zugträger (00:31)

Stahl ist eines der am häufigsten verwendeten Materialien für Zugträger in Zahnriemen. Er überzeugt durch sehr hohe Zugfestigkeit bei gleichzeitig geringer Dehnung.

Allerdings ist Stahl nicht korrosionsbeständig – daher sind Riemen mit Stahlzugträgern nicht optimal für den Einsatz in feuchter Umgebung oder unter Wasser geeignet.

Es gibt Stahlzugträger in verschiedenen Varianten:

  • Hochflexible Ausführungen, die auch sehr kleine Umlenkungen ermöglichen
  • Verstärkte Varianten, die besonders hohe Lasten aufnehmen – z. B. bei Bremsvorgängen

Nahaufnahme eines verdrillten Kevlar-Zugstrangs in goldgelber Farbe, bestehend aus mehreren feinen Fasern.

Kevlar als Zugträger (01:10)

Kevlar-Zugträger können Stoßbelastungen besser abfangen als Stahl. Das Material ist bedingt dehnbar, wodurch Lastspitzen besser abgefedert werden – ohne dass der Riemen sofort reißt.

Aber Achtung: Trotz dieser Flexibilität ist Kevlar nicht besonders biegefreudig. Die Umlenkverhältnisse sollten mindestens so groß gewählt werden wie bei Stahl. Ein Nachteil ist, dass sich Kevlar bei häufiger Belastung dauerhaft längen kann.

Zudem ist Kevlar nicht wasserfest – das Material kann Feuchtigkeit aufnehmen und sich verformen.

Nahaufnahme eines verdrillten Glasfaser-Zugstrangs in grauer Farbe, bestehend aus mehreren feinen Strängen.

Glasfaser als Zugträger (02:03)

Zugträger aus Glasfaser bieten eine hohe Zugfestigkeit – zwar nicht ganz so hoch wie bei Stahl – dafür aber:

  • Sehr gute Biegeeigenschaften
  • Geringe Dehnung
  • Korrosionsbeständigkeit, auch bei Wassereinwirkung Glasfaser ist somit eine sehr vielseitige und langlebige Lösung.

Nahaufnahme eines verdrillten Carbon-Zugstrangs in dunkler, fast schwarzer Farbe, bestehend aus mehreren feinen Strängen.

Carbon als Zugträger (02:41)

Carbon-Zugträger bieten:

  • Extrem hohe Festigkeit
  • Hohe Steifigkeit
  • Geringes Gewicht
    Ursprünglich als Ersatz für Ketten entwickelt, werden Carbon-Zugträger heute in einer Vielzahl von Anwendungen eingesetzt.

Typische Handelsnamen für Profile mit Carbon-Zugträgern sind z. B.:

  • Polychain
  • Deltachain
  • Synchrochain
  • Dealtachain
  • Titanium

Zusammenfassung (03:10)

Die Wahl des passenden Zugträgers hängt vom konkreten Einsatzzweck ab – und ist bei vielen Riemenprofilen sogar bereits standardisiert:

  • T- und AT-Profile (geschlossene Riemen): Meist Stahl
  • Meterware: Bei Neopren-Meterware Glasfaser und Stahl, bei PU-Meterware Stahl und Kevlar
  • Neopren-Zahnriemen (geschlossen): Häufig Glasfaser, seltener Polyester
  • Hochleistungs- und Schwerlastanwendungen: Fast ausschließlich Carbon oder Kevlar

Sobald Sie Profil, Länge, Breite und Zugträgermaterial ausgewählt haben, können Sie Ihren Zahnriemen sicher und bequem bei uns bestellen – gern direkt hier im Shop.

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