So finden Sie das richtige Kugellager
Kugellager finden
Wenn ein Lager im Antrieb ersetzt werden muss, stellt sich zunächst die Frage: Welche Lagerart liegt vor, welche Maße hat es, und welche Eigenschaften sind relevant?
Wie Sie das passende Lager schnell finden, zeigen wir Ihnen Schritt für Schritt. Vorab ein Tipp: Falls das Lager eine Bezeichnung trägt, geben Sie diese direkt in unserem Onlineshop ein. Oft führt das schon sehr schnell zum passenden Produkt.
Lagerbezeichnung und Maße (00:57)


Die Bezeichnung eines Kugellagers ist häufig am Innenring eingraviert.
Alternativ kann sie sich auch auf der alten Verpackung oder in einer Teileliste finden lassen.
Diese Kennzeichnung ist besonders hilfreich, da sie eindeutig ist – sie gibt sowohl die Baureihe als auch die Maße des Lagers an.

Liegt keine Bezeichnung mehr vor, kann das Lager auch über die Grundmaße bestimmt werden:
- Innendurchmesser
- Außendurchmesser
- Breite
Deckscheiben wählen (01:43)
Wenn ein Kugellager abgedichtet ist, verfügt es über Deckscheiben, die sich zwischen dem Innen- und dem Außenring befinden. Diese können aus Blech oder Kunststoff bestehen:



Deckscheiben aus Blech (Kennzeichnung Z) sind am Außenring befestigt, schleifen aber nicht am Innenring. Dadurch ist die Reibung gering, was höhere Drehzahlen ermöglicht. Zwei dieser Deckscheiben erkennt man an der Bezeichnung ZZ oder auch 2Z.
Dichtscheiben aus Kunststoff (Kennzeichnung RS) liegen hingegen direkt am Innenring an. Dadurch entsteht mehr Reibung, was zwar die Drehzahl etwas begrenzt, aber die Dichtigkeit gegen feinen Staub und Schmutz verbessert. Zwei Kunststoffdichtungen erkennt man an 2RS, 2RSR oder 2HRS – je nach Hersteller.
Material (03:09)
Auch das Material des Kugellagers ist ein entscheidendes Kriterium. Standardmäßig bestehen Innenring, Außenring und Kugeln aus Wälzlagerstahl. Alternativ gibt es Varianten aus:
- Edelstahl (Kennzeichen: S oder SS)
- Keramik (Kennzeichen: C vor der Nummer)
Der Käfig, der die Kugeln im Lager hält, besteht in der Regel aus Stahlblech oder Hochleistungskunststoff.
Für spezielle Anwendungen kommen auch Käfige aus massivem Stahl oder Messing zum Einsatz.
Lagerluft (04:05)
Ein weiterer Punkt ist die Lagerluft, also das Spiel zwischen Innen- und Außenring – bezogen auf die Kugeln im Lager.


Die Lagerluft wird mit folgenden Kürzeln bezeichnet:
- CN – normale Lagerluft (wird nicht direkt auf dem Lager angegeben)
- C1 / C2 – verringerte Lagerluft (seltener, präziser, aber verschleißanfälliger)
- C3 / C4 / C5 – erhöhte Lagerluft
C3 ist die häufigste Variante mit leicht erhöhter Lagerluft. Sie bietet Vorteile bei höheren Betriebstemperaturen und Drehzahlen, da der Innenring sich ausdehnen kann, ohne dass das Lager blockiert. Wenn C3 nicht ausreicht, bieten C4 und C5 noch mehr Spiel.
Zusammenfassung
- Lagerbezeichnung prüfen
- Direkt am Lager, auf der Verpackung oder in einer Teileliste.
- Falls keine Bezeichnung vorhanden:
- Maße nehmen: Innendurchmesser, Außendurchmesser, Breite
- Dichtung prüfen: Z, ZZ, RS, 2RS etc.
- Material beachten: Wälzlagerstahl, Edelstahl, Keramik
- Lagerluft identifizieren: CN, C3 etc.
• Lagerluft identifizieren: CN, C3 etc. Mit diesen Angaben können Sie über die Filterfunktion schnell das passende Lager finden und bequem online bestellen.
